Wandern - Auch barfuß ein Vergnügen

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Samstag, 24. Oktober 2015

Studien zum Barfußlaufen und Ähnlichem

Hier eine Liste von relevanten Studien, ich werde versuchen sie laufend zu erweitern und upzudaten.

Comparison of minimalist footwear strategies for simulating barefoot running: a randomized crossover study (Hollander K et al, 2015): 

 In dieser Studie wurden 35 geübte Distanzläufer gebeten, mit verschiedenen Schuhtypen (klassische Laufschuhe; minimalistische, gepolsterte Schuhe; minimalistische, ungepolsterte Schuhe; und barfuß).
Resultate: 
  • Der Knöchelwinkel beim Auftritt, sowie Schrittlänge und -frequenz werden stark vom Schuhwerk beeinflusst. 
  • Das Vorkommen vom ungesunden "Heel Striking" war bei Barfußläufern und Läufer mit ungepolsterten minimalistischen Schuhen deutlich geringer als bei Läufern mit gepolsterten minimalistischen und klassischen Laufschuhen.
  • Wichtiges Ergebnis: gepolsterte minimalistische Schuhe können das Barfußlaufen nicht adequat simulieren. 



Variation in Foot Strike Patterns among Habitually Barefoot and Shod Runners in Kenya(Liebermann et al., 2015):

In dieser Studie wurden 48 Kenianer verschiedenen Alters, Geschlechts etc. auf ihre "strikes" untersucht, also ob sie mit Ballen, Mittelfuß oder Ferse aufkommen. Dabei trugen die Teilnehmer entweder Schuhe oder liefen barfuß, je nachdem, was sie auch sonst gewöhnlich machen.

Läufer traten eher vorne oder mit dem Mittelfuß auf, wenn sie auf harten Flächen liefen, generell höhere Schrittfrequenz bevorzugten, gewöhnlich barfuß liefen und mehr Lauferfahrung hatten. Die Barfußläufer liefen generell schneller als die beschuhten Läufer (das sollte man nicht so interpretieren, dass Barfußlaufen automatisch schneller, sondern eher so, dass nämlich die erfahrenen Läufer eher barfuß bevorzugen. Kenia ist ja dafür bekannt, viele Lauftalente (für Langstrecken) herauszubringen - das liegt wohl nicht nur zufällig daran, dass diese ihr ganzes Leben barfuß trainieren). Beschuhte Teilnehmer traten mit deutlicher höherer Frequenz mit der Ferse auf ("heel striking") Die Schrittfrequenz bei Barfußläufern betrug im Durchschnitt 172.6, bei beschuhten Läufern nur 159.2. 

 Was kann man nun aus dieser Studie lernen? In Kenia gibt es viele Langstrecken-Lauftalente. Fast alle von denen trainieren ihr Leben lang barfuß (über die Kenianer werde ich bei Gelegenheit noch einen eigenen Post verfassen). Dabei treten sie bevorzugt mit dem vorderen oder Mittelfuß auf und laufen mit höherer Schrittfrequenz (172.6bpm, also sehr nahe an den 180bpm, die Lee Saxby als ideal bezeichnet). 

Die Kenianer laufen ihr leben lang barfuß und landen nicht mit auf der Ferse, sondern weiter vorne. Warum? Weil das gesünder, besser für Gelenke und Knochen ist. Deshalb ist das die natürliche Art des Laufens.  

 

 

Prospective comparison of running injuries between shod and barefoot runners (Altman, Davis 2015) 

In dieser Studie waren von den 201 Teilnehmern 107 barfuß und 94 mit Schuhen beim Laufen unterwegs (über den Zeitraum von 1 Jahr). 

Barfußläufer wiesen mehr Verletzungen auf den Fußsohlen (klar, deshalb gibt es ja die Barfußschuhe als Schutz gegen spitze Steine etc.) und an den Wadenmuskeln auf (der Barfußlaufstil belastet die Waden stärker als das heel striking). Beschuhte Läufer hingegen wiesen deutlich mehr Knie- und Hüftverletzungen auf. In der Barfußgruppe war auch das Vorkommen von Plantarfasziitis, die oft bei übergewichtigen oder Personen mit Plattfüßen, Hohlfüßen oder verschiedenen langen Beinen auftritt. Die Plantarfasziitis geht oft mit Schmerzen an der Fußsohle am Übergang zur Ferse einher (Quelle: Wikipedia).

Zusammenfassung: Barfußlaufen birgt logischerweise das Risiko von oberflächlichen Verletzungen auf der Fußsohle wie z.B. Aufschürfungen, und auch Wadenmuskelverletzungen treten häufiger auf (auch logisch, weil beim Barfußlaufen die Wadenmuskeln mehr, die Gelenke wie Knie und Hüfte jedoch weniger beansprucht werden als mit Schuhen). Beim Laufen mit Schuhen treten Knie- und Hüftprobleme häufiger auf (das kenn ich auch aus eigener Erfahrung), und außerdem die Plantarfasziitis. 

 


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