Wandern - Auch barfuß ein Vergnügen

Wandern - Auch barfuß ein Vergnügen

Freitag, 22. September 2017

Das Faschaunereck - perfekt zum Barfußwandern und herrliche Aussicht

Einer der für mich schönsten Berge in Oberkärnten ist das Faschaunereck. Die herrliche Fahrt führt zuerst durch das Liesertal, dann ins Maltatal hinein. Das Maltatal ist ja an sich schon traumhaft schön und beheimatet bekannte Personen wie zum Beispiel den Petutschnig Hans aus Schlatzing. Abgesehen vom Hans ist die Gegend um Schlatzing vor allem im Frühjahr traumhaft schön, weil man noch so richtig schöne Blumenwiesen bewundern kann, die es sonst nur mehr selten gibt (ein anderes Beispiel wäre das Lesachtal an der Grenze zwischen Kärnten und Osttirol, ebenfalls traumhaft schön).


Zurück zum Berg Faschaunereck: Man fährt bis Malta, biegt dann im Ort rechts ab und fährt hinauf Richtung Maltaberg, der Parkplatz befindet sich dann bei der Leonhardhütte, die auch fleißig bewirtschaftet wird.


Am Parkplatz angekommen findet man bei der Hütte Zwergponies und irrsinnig süße Schafe - zweifellos eine spezielle Art, deren Namen ich leider nicht erfragt habe.

Der Anstieg geht zuerst gemütlich über die Forststraße, und nach ca. 20 Minuten geht es dann erstmals so richtig aufwärts.


Es lohnt sich in jedem Fall, hin und wieder stehen zu bleiben und sich umzudrehen, denn der Ausblick ist fantastisch. 
Wer noch empfindlichere Füße hat, wird den ersten Teil auf der Forststraße vielleicht mit Schuhen zurücklegen, doch spätestens am dem Zeitpunkt, an dem der angeschriebene Weg die Forststraße verlässt, steht dem Barfußwandern nichts mehr im Wege. 



In höheren Lagen findet man an manchen Stellen im Herbst auch schon Schneefelder - für die "harten" Barfußgeher immer ein Vergnügen. Sonst sind die Hänge aber herrlich weich und mit Gras bewachsen.

 Zum Schluss, am Gipfel auf 2581m, genießt man dann den herrlichen Blick auf die Hochalmspitze.




Mittwoch, 23. August 2017

Laufen im hügeligen Retzerland

Euch wird sicher schon aufgefallen sein dass ich hauptsächlich über Erfahrungen in Wien oder Kärnten berichte. Weil ich auch hin und wieder woanders laufen gehe, möchte ich euch über eine meiner anderen Lieblings-Laufgegenden berichten: Das Retzerland. 

Von der Stadt Retz aus laufe ich prinzipiell in zwei verschiedene Richtungen: 


  • Nach Westen über den Gollitsch und die dahinter liegenden Hügel durch die Wälder: hier macht man auf jeden Fall einige Höhenmeter mit allerdings durchwegs eher sanften Steigungen, wenn man halbwegs trainiert ist kann man also ohne Unterbrechungen laufen. Verlässt man die Hauptwege, kommt man schnell in Vegetation mit vielen dornenbestückten Pflanzen. Ich empfehle deshalb auf jeden Fall das Tragen von Barfußschuhen! Ansonsten genießt man vom Gollitsch eine traumhafte Aussicht auf Retz und Umgebung, und auch die Pflanzen, die dort vorkommen, erinnern mich immer stark an manche Mittelmeerregionen (bedingt durch das trockene Klima, Retz ist der Ort mit den geringsten Niederschlagsmengen in Österreich, was dafür für den Weinbau ideal ist). Läuft man von Retz aus Richtung Westen, kommt man auch an der Windmühle vorbei - der einzigen noch funktionierenden Österreichs. Will man weiter durch die Wälder, vor allem dann im Bereich von Hofern, sollte man ein Gerät mit GPS mithaben, denn von dort aus verirrt man sich leicht. Wenn man sein Handy nicht mitschleppen will, und auch sonst eher das Flache bevorzugt, sollte man vielleicht eher Richtung Osten laufen.

  • Der Osten von Retz ist flach bzw. wird nur von extrem flachen Hügeln definiert. Das hilft vor allem bei der Orientierung - man kann sich kaum verirren, wenn man über die Feldwege läuft. Früher oder später trifft man dann auch immer auf asphaltierte Straßen mit Schildern. Hier gibt es auch ein paar Bäche, bei denen man allerdings aufpassen muss, wo man sie überquert - es könnte sonst eine äußerst schlammige Angelegenheit werden. 

    Am sichersten ist es deshalb, auf den trockenen Feldwegen zu bleiben. Im Spätsommer bzw. Frühherbst zahlt sich das laufen in den Osten besonders aus, denn da findet man sich zwischen endlos weiten Kürbisfeldern wieder, die nebenbei bemerkt auch sehr coole Fotomotive sind. 


    Ein weiterer Vorteil im Osten ist es, dass man vor allem im Spätsommer an mehreren Stellen die Möglichkeit hat, sich mit Fallobst (Äpfel oder Birnen) zu erfrischen. Trinkwasser gibt es allerdings seltener, da muss man in einem Dorf auf einen Brunnen hoffen, denn fließendes, frisches Wasser ist hier Mangelware. Dafür liegt im Winter selten Schnee, sodass man fast immer trockenen Fußes auch längere Läufe absolvieren kann.

    Im Sommer wiederrum würde ich eher den Westen von Retz empfehlen, da man hier viel mehr Schatten vorfindet - im Osten ist das leider Mangelware. 

    Für wettkampfbegeisterte Läufer kann ich den jährlich stattfindenden Weinberglauf empfehlen. Der ist meist Mitte Juni, am Abschlusswochenende der ebenfalls empfehlenswerten Retzer Weintage. Die Distanzen der Hauptläufe sind traditionell 5,5km und 10,5km, die Strecke führen durch hügelige Gegenden. 

    Im Jahr 2018 wird allerdings voraussichtlich stattdessen das Rad-Event "In Velo Veritas" stattfinden. Bin schon sehr gespannt darauf, denn die Retzer Gegend ist auch zum Radfahren bestens geeignet. 

Donnerstag, 13. April 2017

Der Egelsee - Naturjuwel bei Spittal an der Drau

 Der Egelsee war jahrelang nur ein Geheimtipp - ein kleiner Moorsee mitten am sonst relativ uninteressanten Wolfsberg zwischen Spittal/Drau und Millstättersee. Dabei ist er malerisch schön und auch ökologisch gesehen etwas ganz Besonderes.

Vom Drautal aus fährt man am besten mit Rad oder Auto zum Gasthof Lug ins Land, wo man gut essen und außerdem parken kann. Von dort sind es ca. 15 min zu Fuß zum Egelsee, die Wege sind gut beschildert. Am Weg gibt es die Möglichkeit den Kneippweg zu nutzen. Dafür gibt es viele interessante Informationstafeln und außerdem die Möglichkeit, in eigens dafür angerichteten Bereichen verschiedenste Waldoberflächen (Bockerln (also Zapfen), Moos, Nadeln, Steine, etc.) barfuß zu spüren. Und Natürlich auch kühle Bäche fehlen nicht. Knapp vor dem Egelsee zweigt der Kneippweg ab und führt über eine Wadentreppe (sh Bild unten) zu einem herrlichen Aussichtspunkt mit Blick auf das Drautal - hier kann man auch zu zweit eine Zeit lang sitzenbleiben und die Ruhe genießen.




Von Seeboden aus ist der Egelsee zu Fuß oder mit dem Rad gut zu erreichen - der Weg führt über die Forststraßen und ist gut angeschrieben.
Von Spittal aus kann man laufen - dauert ca. 40-55 Minuten, teilweise recht steil. Deshalb mit dem Rad besser über Seeboden fahren, das ist gemütlicher - außer man möchte Mountainbiken. Wenn man zu Fuß geht, dauert es ca. 1h 45min - die Strecke ist gut geeignet zum Barfußgehen. 

Der Egelsee an sich ist in jeder der vier Jahreszeiten auf seine eigene Art wunderschön. Im späten Frühling und Frühsommer locken die vielen Kaulquappen und später dann Jungfrösche. Ich empfehle wärmstens, die Füße ins schwarze Wasser zu tauchen während man am Steg sitzt. Die Kaulquappen sind nämlich meisterhafte Fußmasseure. Nur kitzlig sein darf man nicht zu sehr.


Im Winter ist der Egelsee oft zugefroren. Wenn man sich nicht sicher ist ob das Eis Menschen tragen kann am besten andere Leute oder den Wirt vom Gasthof Lug ins Land fragen. Die gefrorenen Gräser sind sehr schöne Fotomotive.

Im Herbst locken die bunten Farben des angrenzenden Laubwaldes sowie die Ruhe nach dem Sommer, wo viele Radfahrer und Wanderer vorbeikommen.

Auch Ringelnattern kann man fast immer im Schilf neben den Stegen beobachten.
Dazu gibts noch viele besondere Pflanzenarten, wie zum Beispiel den Sonnentau, eine insektenfressende heimische Pflanze.

Wenn ihr den Egelsee besucht, dann verhaltet euch bitte respektvoll. Damit meine ich: keinen Müll hinterlassen, keinen Lärm machen, nicht massenhaft Sonnencreme auftragen und dann ins Wasser gehen. Selbstverständlich auch keine Fische aussetzen (ist leider schon vorgekommen). Dieses Naturjuwel muss bewahrt werden. 
Abschließend noch ein paar Bilder: